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Kurator'in für: Fundstücke Liebe, Sex und Wir Kopf und Körper
Theresa Bäuerlein schreibt am liebsten über die Hintergründe gesellschaftlicher Phänomene für verschiedene deutsche Medien. Themen, die sie dabei immer wieder faszinieren, sind Liebe und Sex mitsamt der dazugehörigen Industrie und Ernährungsfragen. Genau so gerne gräbt sie sich aber in jedes andere Thema ein, das ihren Kopf zum Surren bringt.
Ich habe gerade zum dritten Mal einen Fitness-Tracker ausprobiert und wieder zurückgeschickt. Deswegen war ich sehr interessiert, als ich auf diesen Artikel im Guardian gestoßen bin. Es geht darin um den anhaltenden Trend des „quantified self“, einer Bewegung, bei der Menschen mithilfe von Technologien ihre körperlichen Aktivitäten, ihr Verhalten (z.B. Schlaf) und mittlerweile auch ihre Stimmungen aufzeichnen. Doch wie sinnvoll ist es wirklich, sich selbst ständig zu überwachen?
Der Artikel beleuchtet die Vor- und Nachteile. Während die Technik vielen Menschen hilft, aktiver zu werden, sich zu motivieren und gesund zu bleiben, gibt es auch Bedenken. Dr. Josie Perry, Sportpsychologin, weist darauf hin, dass der soziale Aspekt von Fitness-Trackern oft der entscheidende Faktor ist. Viele Geräte bieten die Möglichkeit, sich mit Freunden zu vergleichen, was den Wettbewerb fördert. Doch nicht jeder kommt gut mit diesem Druck zurecht. Perry berichtet von Fällen, in denen Menschen die Freude an sportlichen Aktivitäten verlieren, weil sie sich mit anderen messen und dadurch ständig hinter ihren eigenen Erwartungen zurückbleiben.
Neben den psychologischen Aspekten warnt der Artikel auch vor einer möglichen Fehlinterpretation der gesammelten Daten. Dr. Tom Calvard, Senior Lecturer an der University of Edinburgh, betont, dass die meisten Menschen keine Experten für die Analyse ihrer eigenen Gesundheitsdaten sind. Falsche Schlussfolgerungen können die Folge sein. Auch die ethischen Implikationen der Technologie werden thematisiert. Wenn Unternehmen wie Amazon ihre Mitarbeiter mit Wearables überwachen, stellt sich die Frage, ob diese Art von „Überwachungskapitalismus“ die Grenze zur Ausbeutung überschreitet.
Fitness-Tracking hat also zwei Gesichter: Auf der einen Seite hilft es, mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren, auf der anderen Seite birgt es Risiken für psychische Gesundheit und persönliche Freiheit.
Quelle: James Tapper Bild: Brendan McDermid/... EN www.theguardian.com
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